AUTOTEST. Ford Ranger Wildtrak 2,0 EcoBlue 205 PS A10

Nach dem Ford Ranger Raptor dürfen wir nun die zivilere Version „Wildtrak“ ausführlich testen – ab ins Gelände mit dem 151 kW/205 PS starken Diesel und 10-Gang-Automatik.

Mit einer imposanten Länge von 5,37 m zählt der Doppelkabiner zu den Großen im Lande. Zudem sorgen die optionalen 20-Zoll-Räder und der wuchtige Kühlergrill für einen stämmigen Auftritt. Unser Testwagen in Carbonized Grey beeindruckt aber auch mit den modernen LED-Lichtsignaturen, elektrisch anklappbaren Außenspiegeln und einer 360°-Umfeldbeleuchtung. Der Laderaum ist beim Testwagen per mechanischem Laderaumrollo abschließbar, ein praktisches Feature. Viele Transportaufgaben löst der Ranger auch durch die geringfügig erweiterte Breite – jetzt passt auf die Ladefläche quer eine 120 cm breite Europalette.

Im Innenraum dominiert Luxus: Der Wildtrak lockt die ganze Familie zur Abenteuertour, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Die Platzverhältnisse sind vorne wie hinten großzügig, die Sitzbezüge angenehm. Der Arbeitsplatz hinter dem Lenkrad wird in diesem Pick-up „upgegradet“ und zur feinen „Fahrersache“. Die digitale 8-Zoll-Instrumententafel gehört nun beim Ford Ranger ebenso zum Standard wie der beeindruckende, hochformatige 12-Zoll-Touchscreen. Navigationsziele und andere Eingaben lassen sich natürlich auch per Sprachsteuerung tätigen, obwohl die Bedienung logisch und einfach ist. Die hohe Sitzposition macht den „Riesen“ dabei – auch für die Mitfahrer – wesentlich übersichtlicher und nochmals angenehmer. Die umfangreiche Serienausstattung umfasst eine 10-fach elektrische Sitzverstellung des Fahrersitzes, Lederlenkrad, Ambientebeleuchtung, ein Park-Pilot-System vorne und hinten, Ford SYNC4A inklusive Navigationssystem mit Applink, Audiosystem 106 usw.

Unterwegs im Wildtrak kaschiert der Ford fast völlig seine Ausmaße. Entspannt gleitet der Pick-up dank des 500 Nm Drehmoments durch Stadt, über Land und Autobahn. Das liegt auch am agil arbeitenden 2,0L EcoBlue-Dieselmotor, denn das 205-PS-Triebwerk ist selbst im Kaltstart kaum vernehmbar und überrascht mit sehr guten Fahrwerten. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt der Wildtrak in schlanken 10,4 Sekunden, und selbst im Bereich der Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h wirkt der Motor wenig angestrengt. Hier macht sich auch die 10-Gang-Automatik positiv bemerkbar, denn diese hält das Drehzahlniveau stets auf einem niedrigen Level und stellt den passenden Gang völlig ruckfrei zur rechten Zeit bereit.

Im unwegsamen Gelände macht der Wildtrak erwartungsgemäß aus jeder Geröllhalde eine „Landesstraße“. Der Allradantrieb in Kombination mit dem 100%-Sperrdifferenzial hinten sorgt für ein Vorwärtskommen in jeder Schräg- und Schieflage. Mit dem Drehschalter für die Fahrmodi und das Terrain-Management-System kann situationsbedingt aus sechs unterschiedlichen Fahrmodi ausgewählt werden. Zwar fehlt dem Wildtrak das geniale Fox-Fahrwerk des Raptors, aber dennoch zählt der Ranger Wildtrak zu den besten Allradlern auf dem Markt. Eine weitere Offroad-Eigenschaft ist die beachtliche Wattiefe von 80 cm. Außerdem ist der Unterfahrschutz nochmals wesentlich verstärkt. Als Zugfahrzeug können dem Ranger problemlos bis zu 3,5 Tonnen angehängt werden.

Spaß bei der Arbeit und Freizeitvergnügen müssen beim Wildtrak aber nicht mit hohen Unterhaltskosten erkauft werden. Von den bescheidenen Dieselverbräuchen von rund 8,3 bis 9,5 Litern sind wir sehr positiv überrascht. Mit dem 80-Liter-Tank lassen sich extrem lange 900 km Reiseetappen realisieren.

Fazit: Mit dem Ford Ranger Wildtrak haben die Kölner einen coolen Allrounder im Angebot. Der Pick-up kann kaum weniger Gelände als der brutale Raptor und überzeugt mit höherer Langstrecken-Reisetauglichkeit. Außerdem ist dieser Dieselantrieb eine gelungene Mischung aus Dynamik, Fahrspaß und Effizienz.

Technische Daten
Ford Ranger 2,0 EcoBlue Wildtrek
Hubraum 1.996 ccm
Leistung 151 kW/205 PS
Beschl. 0-100 km/h 10,5 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h
Verbrauch komb. 8,8 l/100 km
CO2-Emission 230 g/km
Listenpreis ab 47.915,70 Euro

Foto: © slz