Next Generation

+++ AUTOTEST +++ HYUNDAI IONIQ 5 Top Line Long Range +++

Hyundai setzt bereits seit Jahren auf Elektromobilität, der aktuell immer noch sehr erfolgreich verkaufte Kona Elektro machte diesen emissionslosen Antrieb wohl mit salonfähig – weltweit. Kürzlich setzte Hyundai einen weiteren Meilenstein und entwickelte unter der Submarke Ioniq das erste neue Modell, welches ausschließlich vollelektrisch angetrieben wird. Wir dürfen den Ioniq 5 mit 218 PS/160 kW sowie Heckantrieb in bester Ausstattung Top Line und großer 72,6 kWh Batterie ausführlich testen.

Schon bei der Optik beweist der Hyundai Purismus und Futurismus. Der 4,64 Meter CUV besticht mit klaren Linien, glatten Oberflächen, eingebetteten Türgriffen, Clamshell-Motorhaube, einem langen drei Meter Radstand, optionalen 20“ Leichtmetallfelgen im „Schaufelraddesign“ und sogar die Außenfarbe „Shooting Star Grey“ ist ein echter Eyechatcher. Auffällig auch das Design der LED-basierten Pixelscheinwerfer vorne und die speziellen LED-Heckleuchten – der Ioniq 5 würde auch als Design-Entwurf von übermorgen durchgehen. Insgesamt ist das Auto auffällig und stimmig gelungen, wie uns das Feedback vieler Passanten zeigt.

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Das Interieur ist nicht weniger innovativ. Hyundai hat den Ioniq 5 nach einem eigenen variablen Innenraumkonzept entwickelt. Dank „Smart Living Space“ sitzen wir auf angenehm konturierten, beheizbaren, elektrisch verstellbaren Sitzen mit Relaxfunktion. Das luftige Raumgefühl ist vorne wie im Fond überraschend, ein riesiges Panoramadach lässt Blicke zum Himmel zu. Erwähnenswert ist die üppige Beinfreiheit hinten, überraschenderweise ohne jedoch das Kofferraumvolumen einzuschränken. Dieses umfasst beeindruckende 531 bis zu 1.591 Liter, elektrisch fernbedienbare Heckklappe inbegriffen.

Noch ein cooles Feature bezüglich Variabilität ist die „Universal-Insel“, quasi eine um 14 cm verschiebbare Mittelkonsole zwischen den Vordersitzen. Wenn der Ioniq 5 seitlich eingeparkt ist – kein Problem: „Universal-Insel“ zurückschieben, auf die andere Seite rüber rutschen und dort bequem aussteigen.

Das Cockpit und der gesamte Innenraum wirken auffällig erfrischend, bei der Auswahl der verwendeten Materialien kommen nur mehr umweltfreundliche, nachhaltige Rohstoffe zum Einsatz. Jedenfalls wirkt alles wertig verarbeitet.

Vor dem Fahrer befinden sich zwei 12,3 Zoll digitale Farbmonitore, die sich nahtlos aneinander fügen. So sind sämtliche wesentlichen Fahr-, Sicherheits- und Infotainment-Funktionen perfekt im Blickfeld. Selbstredend ist der Ioniq 5 mit Hyundai Smart Sense ausgestattet. Darin sind sämtliche moderne Assistenzsysteme vereint, allerdings kommt beim neuen Stromer eine upgegradete Version zur Anwendung. Aktuell umfasst die Ausstattungsliste diesbezüglich 38 Einzelkomponenten und alleine die Aufzählung würde hier den Rahmen dieses Testberichtes sprengen.

Ansonsten sind die Bedienelemente im gesamten Armaturenbrett gut gegliedert, schnell finden wir uns zurecht. Wenn gleich die Ausstattungsliste des CUV lange ist, so lassen sich die benötigten Funktionen schnell korrekt einstellen. Fehlende Ergonomie war bekanntlich noch nie ein „Hyundai-Thema“. Mit an Bord des Koreaners sind Ambientebeleuchtung, Lenkradheizung, Rückfahrkamera, Parksensoren vorne und hinten, Head-up Display, Navigationssystem, Sitzheizung vorne und hinten, Privacy-Glas etc.

In Fahrbetrieb genommen, erweist sich der Ioniq 5 dann als Elektroauto der neuesten Generation. Ist der Kona Elektro schon ein echter Alleskönner in puncto Elektromobilität, so legt der Ioniq 5 die Messlatte nochmals eine Liga höher: Schneller, leiser, souveräner, komfortabler könnte man abgekürzt zusammenfassen. Mit den 218 PS/160 kW und der Einstufenautomatik erreicht der Hyundai formidale Fahrleistungen, von 0-100 km/h sprintet der 1.910 kg schwere Stromer im „Sportmodus“ in völlig unspektakulären 7,2 Sekunden, außerdem liegt die Höchstgeschwindigkeit bei hohen 185 km/h. Der Antrieb erweist sich als harmonisch und wird vor allem von üppigen 350 Nm Drehmoment bestimmt. Perfekt ausbalanciert, kämpft die Hinterachse, trotz reines Hinterradantriebes, niemals um Grip, nicht einmal aus engen Spitzkehren. Der Ioniq 5 ist eben ein echter Alleskönner, stoisch ruhig und ohne Windgeräusche auf der Autobahn, wendig auf kurvigen Landstraßen und enorm praktisch und sparsam in der City. Wer aktiv den Fahrmodus an die Fahrtstrecke anpasst und mit den Rekuperationsmöglichkeiten fleißig Energie rückgewinnt, wird mit ordentlichen Reichweiten belohnt. Unser Testwagen ist mit einer 72,6 kWh Lithium-Ionen Batterie bestückt, wir schaffen Reichweiten um die 350 bis 390 Kilometer und somit nicht ganz die Werksangaben. Besonders stolz ist man bei Hyundai aber auf die modernste derzeit erhältliche 800-Volt-Akkutechnologie für ultraschnelles Laden. Steht ein 350-kW-Lader zur Verfügung, so ist der Hyundai in nur 18 Minuten von 10-80% „betankt“! Bei unseren Tankvorgängen an den üblichen 50 kWh Ladestationen ergeben sich die gewohnten Ladezeiten, ebenso zu Hause an der Wallbox oder Haushaltssteckdose.

Fazit: Mit dem Ioniq 5 zeigt Hyundai neuerlich, was aktuell in Sachen Elektromobilität möglich ist. Auffällige Optik, tolle Fahrleistungen, variable Platzverhältnisse, umfangreichste (Sicherheits-) Ausstattung, gute Reichweiten und die modernste Ladetechnologie machen den Hyundai Ioniq 5 zu einem Taktschläger in der Klasse. Seit der Einführung im Vorjahr eines der meistverkauftesten Elektroautos in Österreich und dennoch relativ rasch lieferbar. Bravo Hyundai!

Foto: © Stefan Schmutz/Autopresse.at