Moderne, stylische Elektromobilität

+++ AUTOTEST. Mazda MX-30 GTE+ Premium-M/Tech/SD +++

Auch Mazda hat sich im letzten Herbst der Elektromobilität verschrieben und mit dem MX-30 einen modernen Crossover-SUV präsentiert. Auch wir durften den kompakten 145 PS starken Japaner ausführlich testen. Vorweg: Mazda hat ganze Arbeit geleistet!

Unser 4,40 Meter lange Testwagen erscheint in der optionalen 3-Ton Außenfarbe Metallic Crystal Soul Rot, wir liebten diese Farbe schon beim letzten Mazda Testwagen MX-5. Ansonsten haben die Mazda Mannen dem MX-30 ein zwar schlichtes, aber gleichzeitig unverwechselbares Design verpasst. Für ausreichende Ausleuchtung sorgt vorne die adaptive LED-Matrix Scheinwerferlandschaft. Schwarze 18-Zoll-Leichtmetallrädern verleihen dem MX-30 einen sportlichen Auftritt und in Kombination mit schwarzem Dach, unteren Stoßfängern, Seitenschwellern, Außenspiegeln etc. ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild.

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Besondere Eigenständigkeit geben dem Japaner die gegenläufig öffnenden Seitentüren: Extravagant im Aussehen, gleichzeitig erleichtert die fehlende B-Säule das Entern des Fonds. Nach dem Einsteigen versprüht der MX-30 auch im Interieur viel Esprit. Das Platz- und Raumgefühl ist vor allem vorne sehr üppig, hinten noch akzeptabel. Der Gepäckraum fasst 341 bis 1146 Liter bei umgeklappten hinteren Sitzlehnen, dank fehlender Ladekante ist dieser leicht zu beladen. Bei der Verarbeitung im Innenraum hat sich Mazda bewusst der Nachhaltigkeit verschrieben, denn viele Recycling Materialien und nachwachsende Rohstoffe kommen zum Einsatz. Erwähnenswert ist dabei die hohe Qualitätsanmutung, denn auch mit Leder an den Sitzen oder „Metall“ bei Lenkrad und Bedientasten hat man nicht gespart. Uns gefallen besonders die Kork- und Filzeinlagen im ansonsten typischen Mazda Cockpit und in Summe überzeugt uns die Haptik wie auch die Ergonomie. Apropos Cockpit: dies ist klassisch aber digital aufgebaut und gut ablesbar. Schnell findet man sich zurecht, liest Geschwindigkeit, Fahrmodus, verwendete Assistenzsysteme oder Reichweite ab. Auch das 8,8 Zoll-Display für das Mazda Connect Infotainment sitzt blendungsfrei in passender “Sichthöhe” und ist mittels Dreh-/Drückregler leicht bedienbar, Mazda verzichtet hier auf die Touchscreen-Funktion. Gelungen, denn obwohl der Mazda MX-30 enorm viel ausgereifte High-Tech-Technik und eine Full-Full-Ausstattung an Bord hat, ist die Bedienung intuitiv einfach. Selbst wer zum ersten Mal ein Elektroauto fährt, findet sich unglaublich schnell mit dem Handling zurecht. Die Mittelkonsole ist freischwebend, dahinter verbirgt eine große Ablage. Wie schon angedeutet, ist die Grundausstattung des MX-30 sehr, sehr umfangreich – unser Testwagen fährt zudem noch mit einigen optionalen Ausstattungspaketen vor: Navigationssystem mit tollen Graphiken, Sitzkonzept „Vintage“, Rückfahrkamera mit 360 Grad Umgebungsmonitor, BOSE-Soundsystem mit 12 Lautsprechern, beheizbares Lenkrad und Vordersitze, Wärmepumpe, schlüsselloses Zugangssystem, Einparksensoren vorne und hinten, elektrisch verstellbarer Fahrersitz, elektrisches Schiebedach, Scheinwerferwaschanlage, abgedunkelte Scheiben, die Liste ist endlos lang. Gleiches gilt auch für die Sicherheitssysteme, im MX-30 überwacht eine ganze Meute von Assistenten unsere fast emissionsfreien Testfahrten: An Bord mit dabei sind Adaptiver Tempomat mit Stauerkennung, City-Notbremsassistent, kamerabasierte Müdigkeitserkennung, Querverkehrswarnung, Abbiegeassistent, Fernlichtassistent, etc.

Beim Reisen verwöhnt uns der Mazda mit seinem e-Skyaktive Elektroantrieb erwartungsgemäß aufs Angenehmste. Mit besonders „grünem“ Gewissen „ziehen“ wir durch die Lande und genießen dabei die Unterstützung des 270 Nm Drehmoments. Ein kurzer Pedaldruck genügt – Überholen oder städtische Ampelstarts werden zum Kinderspiel. Cool gelungen finden wir den Antriebssound, durch Einsatz eines Generators ist der Mazda im Fahrbetrieb sowohl im Inneren als auch für Passanten „sportlich“ wahrnehmbar. Somit gehört der Mazda nicht zu völlig emissionslosen Leisetretern seiner „Rasse“ – diesbezüglich ein wichtiges Detail für zusätzliche Sicherheit. Immer wieder katapultiert uns der MX-30 per 1-Gang Automatik mit besonders linearer Beschleunigung in Richtung der limitierten Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h, die 145 PS (107 kW) beschleunigen den 1.720 kg schweren Japaner bereits nach handgestoppten 9,6 Sekunden auf Landstraßentempo. Bei unseren umfangreichen Tests schweift natürlich unser Blick laufend auf die Verbrauchsanzeige bzw. Restreichweite. Mazda verspricht laut WLTP bis zu 200 Kilometer. Die haben wir vor allem Dank zügiger Tests nicht ganz geschafft, im Schnitt legten wir aber ca. 160 bis 190 Kilometer mit einer Batterieladung zurück. Oder in Verbrauchswerten umgemünzt: Wir verbrauchten im Schnitt zwischen 15,7 bis 19,6 kWh auf 100 Kilometer – bei den Treibstoffkosten schlägt also der Elektromazda jeden Selbstzünder um Welten. Auch das Laden der 35,5 kWh Lithium-Ionen Batterie ist im Alltag kein Problem: über Nacht lädt man zu Hause an der Haushaltsteckdose oder Wandladestation, bei Bedarf unterwegs am flotteren Schnelllader mit DC-Ausgang – und selbst gönnen wir uns dabei ein Mittagessen und/oder Kaffee und Mehlspeise.

Fazit: der Mazda MX-30 ist in der Klasse der kompakten Elektroautos ein Top-Angebot. Technisch ausgereift, sparsam und mit allen Mazda-Qualitäten ausgestattet, erfüllt er mit vielen Details alle „grünen Erwartungen“. Vor allem innerstädtisch findet man mit der Reichweite problemlos das Auslangen. Auch preislich finden wir den MX-30 sehr attraktiv. Mit einem Einstandspreis von 39.990 Euro ist der Japaner bereits fast voll ausgestattet und bietet 8 Jahre Garantie auf die Batterie. Berücksichtigt man dann noch Rabatte bzw. Förderungen reduziert sich der Kaufpreis wesentlich. Achtung Unternehmer: auch als Dienstauto ist der MX-30 eine Überlegung wert, denn vorsteuerabzugsberechtigt und ohne Sachbezug!