AUTOTEST. Ford Mustang Mach-E ER AWD Premium
Mit dem Ford Mustang Mach-E ER AWD Premium geht die Elektrooffensive von Ford in eine neue Runde – und zwar mit Feinschliff in nahezu allen Bereichen. Für das Modelljahr 2025 wurde nicht nur an Leistung, Effizienz und Ladezeiten gearbeitet, sondern auch an Komfort und Technik.
Unser 4,71 m Testwagen präsentierte sich in der neuen, kraftvollen Farbe Eruption Green Metallic, kombiniert mit einem optionalen Panoramadach – ein echter Blickfang auf den Straßen. Ergänzt wurde das Paket durch den neuen teilautonomen Fahrassistenten BlueCruise, der uns besonders auf Österreichs Autobahnen begleitete.
Optisch bleibt der Mach-E seiner sportlichen Grundform treu, kombiniert klassische Mustang-Designelemente mit modernen Linien eines Crossover-SUVs. Die langgezogene Motorhaube, das muskulöse Heck mit den typischen dreigeteilten Rückleuchten und die breite, flache Front vermitteln Dynamik – ohne aufgesetzt zu wirken. In Eruption Green wirkt der Wagen je nach Lichteinfall fast schon changierend, ein interessanter Kontrast zu den schwarzen Außenspiegelkappen und dem abgedunkelten Schwellerwerk. Serienmäßige LED-Matrix-Scheinwerfer und 19-Zoll-Leichtmetallfelgen runden den sportlich-eleganten Auftritt ab. Der neue schwarze Frontsplitter beim 2025er-Modell sorgt für zusätzlichen Biss.
Im Innenraum bleibt der Mach-E ein Paradebeispiel für modernes, aufgeräumtes E-Auto-Design mit einer Prise Premium. Das große 15,5-Zoll-Touchdisplay dominiert die Mittelkonsole – darunter das neue, umgestaltete Layout mit mehr Ablageflächen dank der nun an der Lenksäule platzierten Fahrstufenwahl. Die Sitze sind mit Sensico-Kunstleder bezogen, bieten viel Seitenhalt und lassen sich elektrisch einstellen. Die Premium-Version bringt nahezu alles serienmäßig mit: beheizbare Vordersitze samt Memoryfunktion, beheizbares Lenkrad, Ambientebeleuchtung, induktives Laden fürs Smartphone, B&O-Soundsystem mit kristallklarem Klang sowie das cloudbasierte Ford SYNC 4A mit Sprachsteuerung und Over-the-Air-Updates.
Platztechnisch zeigt sich der Mach-E alltagstauglich: vorne viel Bewegungsfreiheit, hinten auch für Erwachsene ausreichend Raum. Das Panoramaglasdach lässt den Innenraum besonders hell und großzügig wirken – auch wenn es im Sommer gut ist, die elektrische Sonnenblende zu nutzen. Der Kofferraum fasst zwischen 519 und 1.420 Liter, hinzu kommen weitere 100 Liter im vorderen Frunk, ideal für Ladekabel oder Sporttasche. Die sensorgesteuerte Heckklappe funktioniert zuverlässig, der Ladeboden ist variabel – praktisches Detail für Vielnutzer.
Unter der Haube – oder besser gesagt: unter dem Boden – steckt ein 88 kWh großer nutzbarer Akku, kombiniert mit zwei Elektromotoren für Allradantrieb. Die Leistung liegt nunmehr bei 276 kW /375 PS und kräftigen 675 Nm Drehmoment. Damit sprintet der Mach-E in 4,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h, spürbar souverän und dabei völlig geräuschlos. Die Power steht jederzeit spontan zur Verfügung – Überholmanöver sind spielend leicht erledigt. Auch bei höheren Geschwindigkeiten bleibt der Vortrieb druckvoll.
Im Testbetrieb auf einer bunten Mischung aus Stadt, Land und Autobahn ermittelten wir einen durchschnittlichen Verbrauch von etwa 20,5 kWh/100 km. Das entspricht einer realistischen Reichweite von rund 440 bis 480 Kilometern, abhängig von Fahrweise und Temperatur. Die versprochenen WLTP-Werte von über 550 km bleiben also – wie oft bei E-Autos – Theorie, aber das Ergebnis ist dennoch sehr alltagstauglich. Besonders positiv: die verkürzte Ladezeit. Am DC-Schnelllader bis 150 kW konnten wir in etwa 36 Minuten von 10 auf 80 % laden, eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr.
Fahrwerksseitig ist der Mach-E eher komfortabel als sportlich abgestimmt, auch wenn das Leistungsvermögen jederzeit spürbar ist. Unebenheiten werden sauber weggefiltert, die Lenkung gibt gutes Feedback und der Allradantrieb sorgt bei Nässe und in Kurven für ein sicheres Fahrgefühl. Trotz eines Leergewichts von über 2,2 Tonnen wirkt der Wagen niemals träge – im Gegenteil: Die Kombination aus niedrigem Schwerpunkt, stabilem Fahrwerk und kräftigem Antritt ergibt ein überraschend dynamisches Fahrerlebnis.
Ein Highlight des neuen Modelljahres ist der erstmals verfügbare BlueCruise 1.5. Das System erlaubt unter bestimmten Bedingungen freihändiges Fahren auf über 95 % der österreichischen Autobahnen – sofern der Fahrer aufmerksam bleibt. Eine Innenraumkamera überwacht Blickrichtung und Wachsamkeit. In der Praxis funktioniert das erstaunlich gut: Spur halten, Abstand regeln und sogar automatisches Spurwechseln klappen reibungslos. Sobald das System Einschränkungen erkennt – z. B. unklare Fahrbahnmarkierungen oder Baustellen – wird die Kontrolle zuverlässig an den Fahrer zurückgegeben. Eine sinnvolle Ergänzung für Vielfahrer – nicht spektakulär, aber funktional.
Fazit: Der überarbeitete Ford Mustang Mach E ER AWD Premium 2025 ist ein überzeugender Wurf. Er kombiniert Reichweite, Leistung, Design und Komfort auf moderne Weise – und das mit klaren Fortschritten gegenüber dem Vorjahresmodell. Das Fahrverhalten bleibt ausgewogen, die Assistenzsysteme sind fortschrittlich, die Ladezeiten wurden deutlich verbessert. Wer ein sportliches, alltagstaugliches E-SUV mit Stil und Substanz sucht, findet hier ab 47.345 Euro eine gelungene Gesamtkomposition.
Fotos: © slz