Interview mit Ford-Österreich-Pressesprecher Ing. Christian Wotypka

Herr Ing. Wotypka, die Mobilität befindet sich inmitten einer Umbruchphase – Verbrenner- versus Elektroantrieb. In welche Richtung wird sich ihrer Meinung nach die Automobilindustrie hin entwickeln und welchen realistischen Zeitrahmen sehen Sie dafür auch in Bezug auf die dazu notwendige Infrastruktur?

Der Markt hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert und rasant in Richtung E-Mobilität entwickelt. Der Industrie bleibt ja auch keine andere Wahl, um die seitens der EU geforderten, jährlich verschärften CO2-Ziele zu erreichen. Ford wird hier weiterhin vorne mitspielen: Bis 2024 werden wir drei neue, rein elektrische PKW- und vier neue Nutzfahrzeug-Modelle mit Elektroantrieb auf den Markt bringen. Was die Ladeinfrastruktur betrifft, so gibt es natürlich noch Luft nach oben. Die heimischen Energieunternehmen investieren aber nach wie vor intensiv in den Ausbau und mit rund 13.500 öffentlichen Ladepunkten steht Österreich europaweit ganz gut da, sozusagen im Mittelfeld, um einen Terminus aus der laufenden Fußball-WM zu verwenden.

Sehen Sie alternative Antriebe mit einer Chance auf „zeitnahe“ Umsetzung?

 Eine zeitnahe Umsetzung sehe ich persönlich nicht. Ford hat sich dazu entschlossen, bis 2030 (bei PKW) bzw. 2035 (dann auch Nutfahrzeuge) von den herkömmlichen Verbrennungsmotoren zu verabschieden – somit stellt sich, zumindest für uns, die Frage nach Bio-Fuels erst gar nicht. Und für Wasserstoff fehlt – für eine zeitnahe Umsetzung – einfach die Infrastruktur.

Welchen diesbezüglichen Weg geht Ford in den nächsten Jahren?

Wie schon gesagt: Haben wir uns voll und ganz der E-Mobilität verschrieben und werden uns in den nächsten Jahren von den Verbrennern verabschieden. Dass der Weg der richtige ist, sehen wir ganz aktuell beim neuen, vollelektrischen E-Transit: Die Nachfrage ist enorm, er ist quasi vom Fleck weg die Nummer 1 im 2 Tonnen Segment, hat von Beginn an die Konkurrenz hinter sich gelassen. Wir führen diesen Erfolg auf mehrere Faktoren zurück: Zum einen steigt seit der Einführung der NoVA – und auch wegen der Energiekrise – die Nachfrage nach E-Transportern, wir erhalten hier auch Anfragen von großen Flottenbetreibern. Zum anderen erfüllt der E-Transit mit seiner Reichweite von bis zu 317km den Bedarf vieler (Klein-)Unternehmer und bietet mit der On Board Steckdose, und den fast unbegrenzten Umbaumöglichkeiten, für wirklich jeden Anspruch die passende Lösung. Das nächste elektrifizierte Highlight im Segment der leichten Nutzfahrzeuge wird dann der E-Transit Custom sein, der – davon sind wir überzeugt – eine vergleichbare Erfolgsstory schreiben wird.

Foto: © Ford

Aktuell zum bevorstehenden Jahreswechsel: Generell, auf welche neuen Ford-Modelle dürfen sich Kaufinteressenten im Jahr 2023 freuen?

Ford bietet 2023 ein regelrechtes Feuerwerk an Neuigkeiten an, es wird ein besonders spannendes Jahr, ganz im Zeichen der Elektromobilität. Nach dem soeben gelaunchten neuen Ford Ranger Raptor folgt Anfang 2023 der neue Ford Ranger in den Aus-stattungslinien Limited und Wildtrak. In der zweiten Jahres-hälfte kommen dann der kom-plett neue Transit Custom und der vielseitige Personentransporter Tourneo Custom, gefolgt von der nächsten Generation des Transit Courier und Tourneo Courier auf den Markt. PKW-seitig kommen wir mit 2 neuen, in Köln gebaute, Crossover-SUV auf den Markt und natürlich mit dem attraktiven Puma, den wir 2024 um eine rein elektrische Variante ergänzen werden. Davor, dass heißt Ende 2023, kommt aber noch neue Ford Bronco nach Österreich!

Foto: © Ford
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