AUTOTEST. Toyota Aygo X 1.0 VVT-i Pulse
Der weltweit größte Automobilkonzern Toyota – gemessen am Fahrzeugabsatz 2020/2021 – rittert seit dem Vorjahr mit dem Modell Aygo X im Kleinstwagensegment um Käufergunst. Wir testen den smarten Kleinwagen mit 72 PS/53 kW und gehobener Ausstattungslinie Pulse ausführlich – auch abseits der Großstadt.
Das Exterieur des nur 3,70 langen Crossovers besticht mit coolem, modernem fast schon visionärem Design. Toyota hat in das Stadtauto-Erscheinungsbild auch einige Offroadelemente verpackt, beispielsweise die etwas höher gestellte Karosserie, die markanten schwarzen Radläufe oder 17 Zoll Leichtmetallräder. Stimmig sind die kurzen Karosserieüberhänge, passend dazu auch die Bi-Ton-Metallic-Lackierung in „Chilli Red“. Ab der C-Säule rückwärts tritt der Testwagen recht spektakulär in „Night Sky Black“ auf, dies verleiht dem eigentlich zierlichen Japaner ein optisch breites Heck. Sportliches Schwarz findet man aber auch auf dem Kühlergrill und am Fahrzeugdach.
Im Interieur wird der auffällige Look fortgesetzt, Toyota setzt auch im Innenraum auf Individalität –weg vom automobilen Einheitsbrei. Liebe zum Detail beweisen die in Wagenfarbe ausgeführten Akzente in den Seitenwangen der Stoffsitze, Türen oder vielfach im Armaturenbrett. Apropos Armaturenbrett: dieses ist nicht „geradlinig horizontal“ gestaltet, vielmehr bestimmen „Rundungen“ die Optik. Uns gefällt besonders die mittig ellipsenförmige Einfassung des 9 Zoll Touchscreen oder der Tachoeinheit.
Hingegen auf gewohnte Werte setzt Toyota in Punkto Verarbeitungsqualität und Materialanmutung. Denn die Sitze sind nicht nur hübsch anzusehen und bequem, die Stoffoberflächen wirken besonders strapazierfähig. Generell passt also die Haptik und Applikationen in Klavierlack sind in dieser „Autoliga“ sowie selten zu bestaunen.
Das Platzangebot ist wider Erwarten recht großzügig, im Kopfbereich sogar luftig. Fahrer und Beifahrer sitzen auf beheizbaren Sitzen sehr gut untergebracht, nur die Hinterbänkler kämpfen etwas mit der Beinfreiheit. Aber dennoch: clever haben es die Toyota-Ingenieure geschafft, aus nur 3,70 m Länge ein wirklich zufriedenstellendes Platzangebot zu kreieren. Das Kofferraumvolumen fasst in der aktuellen Variante bis zu 231 Liter, legt man die Rücksitzlehnen um, so erhält man bis zu beachtlichen 829 Liter Fassungsvermögen. Allerdings muss beim Beladen eine Ladekante überwunden werden, dafür öffnet und schließt die Heckklappe elektrisch.
Der analoge Tacho mit eingefügtem TFT-Multifunktionsdisplay ist übersichtlich aufgebaut und leicht verständlich. Gleiches gilt für den optionalen 9 Zoll Touchscreen inklusive cloudbasierter Navigation, die modernen Graphiken gefallen uns ebenso wie die intuitive Bedienung, die Einbindung des Smartphones ist selbstverständlich.
Die Sicherheitsausstattung ist überkomplett, mit Toyota Safety Sense haben die Japaner dem Aygo X serienmäßig ein ganzes Paket an Assistenzssystemen eingebaut: Spurwechselwarner, autonomes Fernlichtsystem, Verkehrszeichenassistent, Kollissionswarner, Bremsassistent etc. und sogar ein adaptiver Tempomat sind „On Board“.
Ein kompakter 72 PS/53 kW 1,0 Liter 3-Zylinder-Benzinmotor übernimmt den Antrieb des nur 1.015 kg schweren Fronttrieblers, die Kraftübertragung erfolgt über ein manuelles, knackig zu schaltendes 5-Gang-Getriebe. Damit motorisiert, findet man völlig das Auslangen um recht flott voranzukommen. Der konstruktionsbedingte rauhe Klang passt zum peppigen Autostyle, der Japaner wirkt damit schneller als es die reinen Zahlen vermuten. In der Stadt und auf Kurzstrecken ist man mehr als ausreichend motorisiert, der kleine Wendekreis, die Rückfahrkamera sowie Einparksensoren vorne und hinten erleichtern den innerstädtischen Autoalltag. Aber auch auf der Autobahn überzeugt der Agyo X, fährt man die erlaubten 130 km/h, dann bietet der Kleinwagen noch ausreichend Leistungreserven und auf längeren Etappen einen beachtlichen Reisekomfort.
An der Tankstelle gibt sich der Aygo X erst recht keine Blöße. Wir verbrauchten im Schnitt zwischen 4,6 und 5,0 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer.
Fazit: Der Toyota Aygo X ist ein moderner Kleinstwagen, Pep und Pfiff inbegriffen. Die Ausstattung ist überkomplett, die Qualitätsanmutung stimmig. Die Motorisierung ist nicht nur für den urbanen Verkehr ausreichend, sondern sogar für Überland oder die Langstrecke tauglich. Mit günstigen Anschaffungs- und Unterhaltskosten liegt der Aygo X am aktuellen „Puls der grünen Zeit“.
Technische Daten | |
Toyota Aygo X 1.0 VVT-i Pulse | |
Hubraum | 998 ccm |
Systemleistung | 53 kW/72 PS |
Beschl. 0-100 km/h | 14,9 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit | 158 km/h |
Verbrauch | 4,8 l/100 km |
CO2-Emissionen | 108 g/km |
Preis ab | 15.440 Euro |
Fotos: © Autopresse.at